Flucht und Emigration - Entwurzelung



Immer  fand ich den Namen falsch,
den man uns gab: Emigranten.
Das heißt doch Auswanderer. (…)

Aber wir wanderten doch nicht aus,
nach freiem Entschluss wählend ein andres Land.
Sondern wir flohen.
Vertriebene sind wir, Verbannte.

 

(Bertolt Brecht)

 

 

Glück ist Hilfe

Wer  entkommen will, braucht Glück.
Ohne Glück rettet sich keiner vor der Kälte
vor dem Hunger oder gar vor Menschen.
Glück ist Hilfe.

Ich habe viel Glück gehabt.
Deshalb bin ich noch da.
Aber in die Zukunft schauend,
erkenne ich schaudernd
wie viel Glück ich noch brauche.
Glück ist Hilfe.

 

(Bertolt Brecht)

Keiner  sucht sich das Land aus,
in das er geboren wird.
Es besteht kein Grund, dieses Land zu lieben.
(Peter Paul Zahl)

 

Die  Berge aber sind daheim geblieben!
Die Stadt und, auf dem Friedhof schon,
die Lieben: Sie warten alle. – Ich nur, ich bin fort.

(Erich Fried)

 

Reise  nicht von der Heimat in die Fremde,
sondern verwandele die Fremde in Heimat.
(Ilja Trojanow)

 

Ich  habe zwei Heimaten. Die erste ist in Deutschland, die zweite der Irak. In Deutschland fühle ich mich wohl, wir wohnen in einer zivilisierten Wohnung, bekommen fast alles, was wir wollen, und unternehmen viel.

Doch etwas fehlt. Ich vermisse es, eine große Familie zu haben. Die Fürsorge zu spüren, die ich von meinen Onkeln, Tanten, Cousins und Cousinen eigentlich bekommen sollte. Ich denke oft an meine ursprüngliche Herkunft. Ich war bis jetzt zwar nur einmal da, aber ich vermisse es manchmal, als wäre ich von Geburt an da gewesen.

(Dalia, 7. Jg. der Hector-Peterson-Schule)



© Aus dem Programm „ferne heimat nahe fremde“ des Hanns Eisler Chor Berlin

 

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